Wissenschaftliches Antiquariat Köln

 

Das "Wissenschaftliche Antiquariat Köln" konzentriert sich im Wesentlichen auf wissenschaftliche Abhandlungen und insbesondere Dissertationen (Promotionsarbeiten) aus dem 16. bis Anfang des 21. Jahrhunderts. Dabei umfasst die thematische Bandbreite sämtliche Fachrichtungen (u. a. Geisteswissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften, Rechts- und Staatswissenschaften, Theologie) universitärer Einrichtungen und universitätsähnlicher Akademien. Zur Zeit können wir auf einen Bestand von ca. 75.000 lieferbaren antiquarischen Büchern zurückgreifen. Der größte Teil dieser Doktorarbeiten ist niemals über einen Verlag in den Buchhandel gekommen und wurde daher nur im Rahmen der von der jeweiligen Universität geforderten Pflichtexemplare gedruckt (in der Regel 50 bis 200 Exemplare). Diese geringe Anzahl je Publikation hat sich aufgrund der historischen Ereignisse in Mitteleuropa und/oder durch Aussortierungen in Bibliotheken oftmals erheblich reduziert. Durch unsere Tätigkeit sorgen wir mit dafür, dass zum einen Forschungsergebnisse erhalten bleiben und der akademischen Welt zur Verfügung gestellt werden können, zum anderen vergriffene oder seltene Bücher erworben werden können.

 

Das Angebot richtet sich damit u. a. sowohl an Akademiker und wissenschaftliche Einrichtungen (Archive, Bibliotheken, Forschungsinstitute, Museen) als auch an fachlich Interessierte, Gutachter, Familiengeschichtsforscher, Heimatkundler und private Sammler.

 

Medizinische Dissertation aus Basel von 1745: De Morbis Ex Castitate Nimia Oriundis

 

 

 

 

Historische Dissertationen

 

 

Historische Dissertationen (16. bis 18. Jahrhundert) sind überwiegend in lateinischer Sprache verfasst, teilweise mit deutschen, altgriechischen und althebräischen Einschüben. In der Regel sind sie, je nach Universität, mit aufwendig verzierten Initialen und Vignetten, darunter florale oder figürliche Motive, zu Kapitelanfang und Kapitelende dekoriert, manchmal sind sie zusätzlich mit kleinen Vignetten in der Kopfzeile versehen. Darüber hinaus sind gelegentlich im Text oder auf Falttafeln Kupferstiche enthalten. Oftmals werden am Ende der Dissertation von Studienkollegen und dem Präses (Doktorvater) Huldigungen und Gedichte zu Ehren des Doktoranden aufgeführt, die in lateinischer, altgriechischer oder der jeweiligen Muttersprache des Gratulanten verfasst wurden. Neben dem Namen der Studienkollegen werden auch oft deren Herkunft und Studienfach genannt. Auf der Titelseite wird überwiegend die Herkunft des Doktoranden (Respondenten) angegeben. Der eigentliche Lebenslauf wird allerdings nicht in der Dissertation selbst, sondern in einer Einladungsschrift der Universität zur Promotion des Doktoranden mit aufgeführt. Die mit einem Heftfaden gebundenen und auf ca. 20 bis 25 cm Höhe zugeschnittenen Dissertationen wurden auf Hadernpapier (Büttenpapier), handgeschöpfte Papiere, die aus alten verschlissenen Kleidungsstücken hergestellt wurden, gedruckt und sind im Gegensatz zum gebrauchten Holzschliffpapier im 19. Jahrhundert von guter Haltbarkeit und Qualität. Der Heftfaden bzw. Rücken der Bindung wurde entweder mit einem dünnen, oft bunten Papierstreifen überklebt, oder der gesamte Druck mit einem Papiereinband versehen. 

 

Medizinische Dissertation aus Basel von 1748: De inhalatione

 

 

Aktuell bietet das "Wissenschaftliche Antiquariat Köln" historische Dissertationen und Universitätsprogramme folgender alter Universitäten (Gründung vor der französischen Revolution) und Hochschulen sowie universitätsähnlicher Akademien und Gymnasien aus dem deutschsprachigen Raum und Europa an. Dieser Angebotsbestand wird ständig erweitert. Die Daten in den Klammern geben jeweils die Dauer des Bestehens der aufgeführten Bildungsstätten an.

  
Åbo: Regia Academia Aboensis (1640-1827)

Altdorf: Altdorfina/Universität (1623-1809)

Avignon: Universität (1303-1793)

Bamberg: Academia Bambergensis/Academia Ottoniana (1647-1772) 

Basel: Universität (seit 1460)

Bonn: Kurkölnische Akademie (1777-1798)

Brandenburg: Ritterschule/Rittercollegium/Ritterakademie Brandenburg (1704-1809)

Bremen: Gymnasium illustre (1610-1810)

Bützow: Friedrichs-Universität (1760-1789)

Danzig: Akademisches Gymnasium (1558-1945)

Düsseldorf: Landeshochschule/Juristen-Akademie (1712/1755-1815)

Duisburg: Alte Universität (1655-1818)

Durlach: Gymnasium illustre (1586-1724)

Erfurt: Alma Mater Erfordensis (1392-1818)

Erlangen: Friedrich-Alexander-Universität (seit 1743)

Frankfurt/Oder: Alma Mater Viadrina (1506-1811)

Franeker/Frjentsjer: Academiae Franekerensis (1585-1811)

Genf: Académie de Genève (seit 1556-1873)

Gießen: Ludoviciana (seit 1607)

Göttingen: Georg-August-Universität (seit 1737)

Greifswald: Alma Mater/Universitas Gryphiswaldensis/Academia Gryphica (seit 1456)

Groningen: Universität (seit 1614)

Halle/Saale: Friedrichs-Universität/Alma Mater Hallensis (1694-1817)

Hanau: Hohe Landesschule/Gymnasium illustre (1607-1817)

Heidelberg: Academia Ruperto-Carolina (seit 1386)

Helmstedt: Academia Julia/Academia Julia Carolina/Academia Helmstadiensis (1575-1810)

Ingolstadt: Hohe Schule/Universität (1472-1800)

Innsbruck: Leopoldina/Leopold-Universität (1669-1783)

Jena: Alma Mater Jenensis/Salana (seit 1558)

Kiel: Christiana Albertina/Academia Holsatorum Chiloniensis (seit 1665)

Köln: Alte Universität/Universitas Studii Coloniensis (1388-1798)

Königsberg: Academia Albertina (1544-1945)

Kopenhagen: Universitas Regia Hafniensis (seit 1475)

Leiden/Leyden: Universität (seit 1575)

Leipzig: Alma Mater Lipsiensis (seit 1409)

Löwen/Leuven: Alte Universität (1425-1797)

Lund: Universitas Lundensis/Academia Carolina (seit 1666)

Mainz: Alte Universität (1477-1798)

Marburg: Alma Mater Philippina (seit 1527)

Montpellier: Universität (seit 1220) 

Orléans: Universität (1306-1793)

Prag: Universitas Carolina (1348-1882)

Rinteln: Alma Mater Ernestina/Academia Ernestina (1619-1810)

Rostock: Universitas Rostochiensis (seit 1419)

Straßburg: Alte Universität (seit 1621)

Stuttgart: Universität (1781-1794)

Trier: Alte Universität (1473-1798)

Tübingen: Eberhard Karls Universität (seit 1477)

Uppsala: Universitas Regia Upsaliensis (seit 1477)

Utrecht: Universität (seit 1636)

Wien: Alma Mater Rudolphina Vindobonensis (seit 1365)

Wittenberg: Leucorea (1502-1817)

Würzburg: Julius-Maximilians-Universität (seit 1582)

Zerbst: Gymnasium illustre (1582-1798) 

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